Tagebuch
 

09.12.06

 

 
 

 

Für heute haben wir uns mit Glenda, Frans und Joey verabredet. Es heißt Abschied nehmen, denn heute sind zwei Wochen rum und viele Familien fahren heute schon nach Hause.  

Wir frühstücken zusammen in deren Hotel, dem Lions Dive. Nach dem Einheitsfrühstück mit nur zwei Sorten Toastbrot und Bagel, genießen wir die riesige Auswahl am Frühstücksbüffet. Viel zu schnell vergeht der Vormittag.

Zurück im Hotel machen wir uns fertig für einen Ausflug nach Cas Abao. Wir fahren etwas mehr als eine Stunde, dort soll es einen besonders tollen Strand geben.

 

 

Wir zahlen 12 Gulden (6 $) für das Fahrzeug und nochmals fast so viel für die Liegen am Strand. Der ist leider voller Kronkorken und Scherben und wir sind ziemlich enttäuscht. Außerdem fängt es dann auch noch an zu regnen. Gegen 16.00 Uhr machen wir uns bereits auf den Heimweg.

Jarun schläft diesmal nicht im Auto, obwohl er sehr müde und unausgeglichen ist.
Wir beschließen, gleich um 18.30 Uhr zum Abendessen zu gehen und legen ihn um 20.00 Uhr ins Bett. Leider schläft er aber erst nach 21.00 Uhr ein, und das auch erst nach mehreren Schlafliedern.

 

 

 

10.12.06

 

Die Disco beim Mambobeach war wieder bis in die frühen Morgenstunden zu hören. Zu allem Übel war Jarun um 05.50 Uhr wach und wollte nicht mehr schlafen. Bis 08.00 Uhr konnten wir ihn einigermaßen hinhalten, dann sind wir todmüde aufgestanden. Zum Frühstück gab es für Papa frisch gekauftes Bircher Müsli und für Jarun und Mama selbstgekaufte Müslibrötchen. Das amerikanische Frühstück hängt uns zum Hals heraus. Es gibt zur zwei Sorten Marmelade und ansonsten nur fettig und süß.


 

Um 10.00 Uhr sind wir mit Malinde und ihrer Familie verabredet. Wir machen einen Ausflug ans andere Ende der Insel, nach Westpunt.
Unterwegs halten wir beim Christoffelpark. Das lohnt sich überhaupt nicht und ist die reinste Tierquälerei.
Dann geht es weiter nach Boca Tabla. Riesige Wellen brechen sich an den Felsen. Sehr beeindruckend. Jarun ist allerdings auf der Fahrt eingeschlafen und erst nach unserer Besichtigung in Boca Tabla wieder im Kinderwagen aufgewacht.

 

 
 

 

 

Wir fahren zum Grote Knip, angeblich der Postkartenstrand der Insel. Wir sind enttäuscht. Große Steine liegen im Sand und auch im Wasser. Außerdem sind überall Glasscherben. Jarun fühlt sich im Wasser mal wieder nicht wohl und hängt die ganze Zeit auf seinem Papa. Er ist dort so entspannt, dass er ein Häufchen aufs Handtuch macht.

 
 

 

Gegen 15.30 Uhr brechen wir auf und kehren am Westpunt bei Jaanchies ein. Dort gibt es keine Speisekarte, der Chef kommt zum Tisch und berichtet, was es heute gibt. Das Essen ist sehr lecker. Papa isst Dorade und Mama Hähnchenfilet. Dazu gibt es Reis mit Bohnen und Pommes.

 

 
 

 

Gegen 18.00 Uhr sind wir zurück und gehen noch eine Kleinigkeit im Hotel essen. Dort spielt ein Alleinunterhalter, erst Keyboard, dann Klarinette. Jarun ist begeistert und tanzt. Er bekommt ein Ständchen (Rudolph the red rose reindeer). Leider haben wir alle Sonnenbrand, Mama mehr als Papa, darauf besteht er!

 

 
 

11.12.06

Jarun ist um kurz vor 6 aufgewacht. Seit heute hat er erst um 13.00 Uhr Therapie bei Mateo. Jeden Morgen waren wir so knapp und heute wo wir Zeit hätten, kann er nicht mehr schlafen.
Nach dem Frühstück bringt Papa das Auto zurück. Um 10.00 Uhr wird Mama von Malinde und ihrer Familie abgeholt. Es geht noch mal nach Willemstad. Jarun und Papa gehen an den Strand und in den Pool. Gerade rechtzeitig um 13.00 Uhr erreicht Mama das Therapiegelände. Jarun hat schon beim Frühstück gebockt und tut dies auch bei der Therapie. In der Vorbereitungszeit macht er noch ganz gut mit, aber im Wasser schreit er fast nur. Heike geht mit ihm hinter die Mauer, aber er beruhigt sich nicht. Gegen 14.00 Uhr bricht sie die Therapie ab. Es ist halt mal wieder ein Montag.
Wir verbringen den Nachmittag am Strand, Papa hört Musik, Mama macht welche, oder vielmehr, sie singt. Nur so lässt Jarun sich einigermaßen bändigen. Wir bringen Jarun um 20.00 Uhr ins Bett und lesen dann den ganzen Abend. Gegen 23.00 Uhr beginnt es stark zu stürmen und zu regnen.

 

 
 

12.12.06

 

Jarun schläft bis 07.00 Uhr. Nach einem gemütlichen Frühstück gehen wir an den Strand. Mama geht Katamaran fahren. Das macht irren Spaß. Währenddessen sind die Männer im Pool. Wir essen eine Kleinigkeit vom Grill. Mittagessen gibt es erst ab 12.30 Uhr und da machen wir uns ja schon auf den Weg. Heute lassen wir Jarun ganz alleine, denn wir Schnorcheln mit Bettina und Markus am Riff hinter dem Therapiebecken. Es gibt sehr viele Fische und das ganze ist ein tolles Erlebnis.

Jarun hat währenddessen in der Vorbereitungszeit gut mitgemacht. Er wollte keine Musik hören, also haben sie mit dem Medizinball und den Pedalos gearbeitet.
Auch die Arbeit mit Mateo hat heute gut geklappt, nur gegen Ende war Jarun etwas müde. Nach der Therapie gehen wir im Hotel noch an den Strand. Danach darf Jarun duschen, was ihm große Freude bereitet. Anschließend bekommt er einen Bockanfall. Wir setzen ihn in sein Bett, damit er sich dort beruhigt, aber vor lauter Zorn fällt er kopfüber aus seinem Kinderbettchen.
Mama und Papa haben für heute einen Tisch beim hoteleigenen Italiener reserviert. Auch all-inclusiv, aber man muss eben reservieren. Es klappt nicht mit Jarun, er ist sehr unruhig und lässt uns nicht essen. Wir bringen ihn in den Kinderclub. Als wir ihm nach ca. 10 min. sein Essen bringen wollen, ist er bereits im Wagen eingeschlafen.

 
 

 

Wir nutzen die Möglichkeit und schauen uns mal das hoteleigene Casino an. Leider haben wir keine Ahnung wie man die ganzen Automaten spielt, an den Tischen ist nichts los und uns ist das Geld zu schade. Um 20.45 Uhr holen wir Jarun im Kinderclub ab. Er schläft.

 

 
 

 

 

 

13.12.06

 

 

 

 

Jarun wacht gegen 07.30 Uhr auf und zeigt, dass er ausgeschlafen hat. Mama hatte ihn während der Nacht ins Bett geholt, weil er so schlecht geschlafen hat. Papa hat Wehmut, weil der Tag der Abreise näher rückt und er noch nicht gehen möchte. Es ist schon Mittwoch und uns bleiben nur noch vier Tage. Nach dem Frühstück gehen wir wie immer noch an den Strand. Dort leihen wir uns ein Kajak aus und drehen eine Runde. Jarun bleibt erstaunlicherweise ganz ruhig sitzen und hat viel Freude.

 
 

 

Gegen 12.00 Uhr gibt es eine Kleinigkeit vom Grill- alles wie immer. Papa und Jarun laufen schon los, Mama organisiert noch drei Taucherbrillen und vier Paar Flossen, da wir wieder mit Bettina und Markus Schnorcheln wollen. Noch ehe Mama im Therapiebereich ankommt, ist Jarun aus dem Buggy gefallen und hat sich das Kinn aufgeschlagen. Er meinte, er müsste im Buggy aufstehen und sich gegen die Lehne drücken. Carla, die Dame vom CDTC hat gleich etwas Eis zur Hand und die Schwellung hält sich in Grenzen.

 

 
 

 

Mama und Papa gehen wie verabredet Schnorcheln, so dass Jarun nicht durch uns abgelenkt ist. Heike meinte, dass es gestern so gewesen sei. Er hätte uns nach dem Schnorcheln gesehen und dann nicht mehr mitgemacht.
Beim Schnorcheln ist heute eine starke Unterströmung und Mama hat einige Probleme, wieder unbeschadet an Land zu kommen. Dann wird sie auch noch in den Hals gebissen. Der Trip war nicht so lange wie geplant, aber dennoch wieder sehr schön.

 
 


Wir nutzen die Zeit und melden uns bei Carla gleich für nächstes Jahr zur selben Zeit wieder an, besser man meldet sich an und kann nicht als dass man das Geld hätte, aber kein Platz mehr frei ist. Im Anschluss ist noch das übliche Gespräch mit Heike. Sie erzählt, dass er mit ihr und Tina zum Anziehen der Schwimmweste gelaufen ist und dort voller Neugier die Tonne zum Reinigen der Westen inspiziert hat. In einem unbeobachteten Moment hat er sich zu weit nach vorne gebeugt und ist kopfüber reingefallen. Die Vorbereitung und die Therapie haben heute super geklappt. Laut Heike war es die beste Stunde seit wir da sind. Jarun sei sehr konzentriert gewesen und habe nicht einmal geweint. Heike merkte aber auch, dass sie nichts neues mehr anfangen darf in den letzten Tagen, da er an der Grenze der Aufnahmefähigkeit angelangt sei. Die letzten zwei Tage soll nur noch der bekannte Ablauf beibehalten werden. Zusammenfassend war es ein schöner Tag für alle Beteiligte, auch wenn Jarun sich verletzt hat.

 
 

 

14.12.06

Heute ist alles wie immer. Erst Frühstück, dann Strand. Gestern haben wir im Hotel Karen kennen gelernt. Sie ist Amerikanerin und interessiert sich sehr für die Delfintherapie. Sie fragt, ob sie heute mal zuschauen darf und wir willigen ein. Während sie schaut, ist Mama noch mal mit Bettina und Markus Schnorcheln, Papa erklärt Karen einiges und liest dann in seinem Buch.
Jarun macht wieder gut mit, wollte aber wieder keine Musik im Vorbereitungsraum hören. Nach der Therapie gehen wir noch an den Strand. Um 18.00 Uhr sind wir mit Malinde und ihrer Familie zum Essen im Hemingways verabredet.


Das ist das Restaurant des Lions Dive Hotel und ist direkt am Strand. Wir essen alle Pasta und genießen den schönen Ausblick, leider heißt es ja bald, Abschied nehmen. Voller Wehmut gehen wir ins Bett, denn morgen steht die letzte Therapieeinheit an.

 
 

 

15.12.06

 
 

Nach dem Frühstück schaffen wir es endlich einmal, mit Jarun auf das hoteleigene Trampolin zu gehen. Er liebt alles, was mit Schaukeln und schnellen Bewegungen zu tun hat. Deshalb ist es keine Überraschung, dass er großen Spaß hat.

Anschließend bleibt noch Zeit, um ein bisschen an den Strand zu gehen. In der Vorbereitungszeit darf Jarun heute nicht in der Decke schaukeln, weil er keine Lust hat, auf dem Wackelbrett zu stehen. Mittlerweile hat er gelernt, 10 Sekunden alleine drauf zu stehen. Das ist eine tolle Leistung, da ja sein Gleichgewichtssinn nicht so gut ausgeprägt ist. Sein Dickkopf kostet ihn mal wieder eine tolle Schaukeleinheit.

 
 

 

Das Schwimmen mit Mateo klappt gut. Allerdings gibt Heike zu, dass Jarun jetzt voll mit Informationen und neuen Eindrücken ist und nichts mehr aufnehmen kann. Zum Abschluss hat er den Sternenturm ganz alleine aufgesteckt. Der Abschied von Mateo ist heute besonders lang und intensiv.

 
 

 

Natürlich gibt es heute noch eine Abschlussbesprechung. Diese fällt aus Heikes Sicht sehr positiv aus. Sie findet, dass Jarun bis auf ein, zwei Tage sehr gut mitgemacht hat und er war immerhin einer der Jüngsten, die jemals drei Wochen dort waren. Natürlich verabschieden wir uns auch von Heike und Tina und dem Rest vom Team. Wir sind alle sehr traurig und hoffen, dass wir uns bald wieder sehen.

 

 

 

 

 

 

Auch Bettina und Markus haben sich mit Maria von allen verabschiedet. Wir fahren gemeinsam zum Papagayostrand, dort haben die drei ihre Ferienwohnung.

 

 

Zuerst gehen wir dort an den Strand und wollten auch dort im uns bekannten Zanzibar essen. Leider ist aber heute geschlossene Gesellschaft. Also steuern wir das nächste Restaurant an, ein Steakhaus. Auch hier haben wir Pech: eine Hochzeitsfeier, wir könnten für $ 33 pro Person mit essen, entscheiden uns aber dagegen und so essen wir erneut im Hemingways. Jarun ist mittlerweile im Auto eingeschlafen und wir wecken ihn erst zum essen. Die Palmen im Freiluftrestaurant sind mit bunten Lichtern geschmückt, schließlich ist Weihnachten auch in der Karibik nicht mehr fern. Morgen ist unser letzter Tag, wir würden am liebsten die ganze Nacht dort sitzen bleiben. Es hilft aber alles nicht, wir müssen zurück ins Hotel. Dort beginnen wir, unsere Koffer zu packen.

 
 

 

16.12.06

Nach dem Frühstück packen wir die Koffer fertig und stellen diese an die Rezeption. Bis um 12.00 Uhr müssen wir das Zimmer geräumt haben, abgeholt werden wir aber erst um 16.00 Uhr. Wir nutzen die Zeit und fahren nochmals mit dem Bus nach Willemstad. Dort hatte Papa sich in ein Paar Schuhe verliebt. Diese kaufen wir nun doch noch. Zurück im Hotel ziehen wir uns für den Flug um, also lange Hosen und langes Shirt. Ganz schön warm, aber wir wollen uns ja nicht erkälten. Unser Flieger geht um 19.05 Uhr. Am Flughafen treffen wir alle Therapiefamilien wieder. Wir dürfen alle als erstes einsteigen. Nach dem Erlebnis beim Hinflug, behalten wir unseren Buggy bis zum Eintritt ins Flugzeug, damit er zu den Rollstühlen kommt und bei der Landung gleich zur Hand ist- dachten wir zumindest.

 

 
 
 
 

 

Jarun schläft eine Stunde, dann wacht er auf und schreit wie am Spieß. Wir nehmen in der Küche Platz und bleiben dort die restlichen vier bis fünf Stunden. Das Flugzeug landet in Amsterdam, genau in diesem Moment schläft Jarun wieder ein. Es ist nicht zu fassen.
Leider ist der Buggy wieder nicht da und wir müssen eine Ewigkeit warten, bis man ihn findet. Jarun schläft immer noch. Er wacht erst im Hotel wieder auf. Dort holen wir unser Auto, das dort etwas mehr als drei Wochen auf uns gewartet hat. Dann machen wir uns auf die Rückfahrt nach Mannheim. Bis wir dort aufgrund des Jetlags gegen 02.00 Uhr ins Bett fallen, waren wir über 30 Stunden auf den Beinen.

Aber es hat sich gelohnt, die Reise war ein Erlebnis und wir freuen uns schon auf November, wenn wir hoffentlich wieder zurück zu all unseren neuen menschlichen und tierischen Freunden fahren.

 

 
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